Kein Ende im Gelände – Kursbericht von Meike Weddig
Huch, in unserem provisorischem Roundpen, spürten die Teilnehmer nach ganz kurzer Zeit, dass er doch etwas groß war. Wir hatten den Kurs kurzerhand nach Tobringen verlegt. Dort gab es keinen Roundpen, aber wir konnten trotzdem sehr gut mit den Pferden kommunizieren. Nur waren die Wege für die Menschen zuerst ziemlich weit. Nach kurzem Training blieben die Pferde dann immer dichter bei uns. Und schon brauchten wir nicht mehr zu rennen. Sie folgten uns ohne Halfter und Strick. Der erste wichtige Schritt zu einem sicheren Geländepferd war getan. Für mich ist das Training ohne Strick und Halfter ein ganz wichtiger Schritt zur Kommunikation mit meinem Pferd. Interessiert es sich für mich oder lässt es mich links liegen? Lässt dich dein Pferd hier „im Regen stehen“, dann haben wir schon mal einen Punkt gefunden, warum es im Gelände nicht klappt mit euch. Wenn es sich hier nicht an dich bindet, dann wird es dir im Gelände auch nicht unbedingt vertrauen. Das konnten wir mit den Teilnehmern und ihren Pferden, aber sehr schnell klären.
Es war so toll, dass die Sonne schien, sodass wir unser Training auf eine große Wiese verlegen konnten. Damit haben wir direkt einen Schritt übersprungen: die Arbeit auf dem Reitplatz. Wir sind gleich auf die große offene Fläche gegangen. Die einzelnen „Handgriffe“ für die Basisarbeit vom Boden sind manchmal ganz schön verwirrend. Es gelang mir jeden Knoten im Kopf vom Menschen und vom Pferd zu lösen. Dafür gibt’s ja die Brain-Gym Übungen. Unsere Pferde mussten dann Plastiktüten verfolgen, damit sie ihre Angst davor verlieren (alles wovor dein Pferd sich fürchtet, kannst du vom Pferd verfolgen lassen oder du reitest viele Kreise mit vielen Wendungen um den Gegenstand).
Mit dem Schreckgespenst „Plastiktüte“ ließen sich die Pferde dann am ganzen Körper berühren. So vorbereitet, sind wir dann mit der Bodenarbeit, ins Gelände gegangen. Auf freier Fläche und im Wald haben die Basis Übungen mit den Pferden hervorragend geklappt.
Nächster Schritt: reiten! Auf der riesengroßen Wiese haben wir den Pferden „Gas und Bremse“ eingebaut. Nach jedem mal Üben, wurden die Reiter sicherer. Fühlt sich der Reiter sicher, dann spürt das natürlich auch das Pferd. Jetzt noch einen geschmeidigen und ausbalancierten Reitersitz und schon kehrt noch mehr Sicherheit in den Reiter. So sicher, dass man am langen Zügel auf der riesen Wiese locker traben konnte. Fast 10 min am Stück! Und alle waren sich sicher: das war noch kein Ende im Gelände!
Weiter geht’s!
Der nächste Kurs mit Meike Weddig „Geländereiten? Aber klar – oder doch nicht so sicher im Gelände?“ findet als Einsteigerkurs vom 04.-06. Juli 2025 in Ziemendorf statt. Der Aufbaukurs Teil 2 wird gerade für September 2025 geplant.
Text & Bilder von Meike Weddig