Mitglieder und ihre Jungpferde in der Ausbildung – Teil 1
Herzlich Willkommen zu unserer Lese-Reihe „Mitglieder und ihre Jungpferde“.
Im heutigen ersten Teil möchten wir euch drei VFD Mitglieder vorstellen, die aktuell ihre Jungpferde zu Reitpferden ausbilden. Alle drei Pferd-Mensch-Teams nutzen dabei unterschiedliche Herangehensweisen und werden mit diversen Herausforderungen konfrontiert, worüber wir in nächster Zeit berichten möchten.
Team 1: Peggy und Quinitra
Wer bist du und welche VFD-Ausbildung strebst du an?
Mein Name ist Peggy und ich bin seit Kindesbeinen an mit Pferden verbunden. Meine „Reitkarriere“ fing früh mit dem Voltigieren an und verlief übers Westernreiten inkl. Messeauftritten bis hin zu Turnierteilnahmen. Einer der vielen Höhepunkte war das Ausbilden der Ranchpferde in Australien mit simplen Zaunkontrollen aber auch Treiben von Rinderherden. Unvergesslich!
Das Geländereiten ist und bleibt mein Hauptzweig, sodass die Geländereiter- und Wanderreiterausbildung der VFD ein gestecktes Ziel ist.
Wer ist dein Pferd?
Nein, ich bin nicht zu einem Westernpferd gekommen, sondern zu einer jetzt fünfjährigen Cartujano-Stute namens Quinitra – und dies auch noch im Doppelpack. Dreijährig wurde sie aus Andorra importiert und vom Vorbesitzer dort bereits gedeckt. Somit entschied ich mich nach einigem Hin und Her letzten Endes für gleich zwei Jungpferde.
Warum hast du dich für ein Jungpferd entschieden?
Diese Entscheidung war eher zufällig. Die Trächtigkeit hielt mich sogar erstmal davon ab, Quinitra zu kaufen. Die Befürchtung, dass ich eine unhändelbare Jungstute inklusive Fohlen haben werde, löste sich bald in Luft auf. Mehrfach konnte ich sie besuchen und kennenlernen und selten findet man so einen anmutigen, menschenbezogenen und fehlerverzeihenden Charakter.
Wie ist der aktuelle Ausbildungsstand deines Pferdes (April 2024)?
Aufgrund der frühen Trächtigkeit hat Quinitra körperlich selbst viel aufzuholen. Sie ist an Reitergewicht gewöhnt, aber mehr erstmal nicht. Wir gehen zusammen joggen, erkunden alle Ecken des Geländes zu Fuß und üben uns in der gymnastizierenden Bodenarbeit, um den Körper geschmeidig zu machen und zu stärken. Das Reiten hat Zeit, alles kommt nach und nach.
Team 2: Anika und Noah
Wer bist du und welche VFD-Ausbildung strebst du an?
Ich heiße Anika Schönert, bin in diesem Jahr 30 Jahre alt und lebe in der Nähe von Magdeburg. Zum Pferd kam ich mit Reitunterricht und später Reitbeteiligungen schon als kleines Mädchen. Ganz unverhofft begann dort auch die Liebe zum Haflinger. Als Jugendliche hatte ich das Glück meinen (mittlerweile 20jährigen) Haflinger Nero als eigenes Pferd an meiner Seite zu haben. Er kam 5jährig und mehr schlecht als recht angeritten zu mir. Ich bin dank ihm in der klassischen Reitlehre mit Einflüssen akademischer Reitkunst zu Hause und habe auch die Liebe für kleinere Tages- und Wanderritte sowie das Training mit positiver Verstärkung entdeckt. Langfristig strebe ich die VFD-Übungsleiterausbildung an.
Wer ist dein Pferd?
Noah ist ein 4-jähriger Edelbluthaflinger vom Haflingergestüt Meura. Er ist ein grundsätzlich sehr mutiges, sensibles und eigenständiges Pferd mit viel Motivation. Ist er von einer Sache nicht überzeugt, kann er aber auch durch und durch der „sture Klischeehaflinger“ sein.
Warum hast du dich für ein Jungpferd entschieden?
Bei meinem Hobby geht es mir nicht allein um das Reiten oder die Ausführung von Bodenarbeit sondern um die Ausbildung des Pferdes von A-Z. Mir macht es einfach Spaß, alle Schritte mit dem Pferd zusammen zu machen.
Wie ist der aktuelle Ausbildungsstand deines Pferdes (April 2024)?
Noah kennt sämtliches relevantes Equipment von Gurt über Sattel bis hin zur Wassertrense. Außerdem ist Noah anlongiert am Kappzaum in allen Gangarten und hat gelernt mit der Vor- und Hinterhand zu weichen. Er kann an der Aufstieghilfe einparken, kennt auf- und absteigen sowie geführt mit Reiter im Schritt laufen, was wir bisher aber nur vereinzelt gemacht haben. Er geht auch regelmäßig spazieren und war schon als Handpferd im Gelände. Ende April haben wir außerdem Zügelhilfen am Gebiss vom Boden in der Handarbeit dazu genommen.
Team 3: Claudia und Cooper
Wer bist du und welche VFD-Ausbildung strebst du an?
Ich bin Claudia, hauptberuflich Ingenieurin und fand Pferde schon immer toll. Jedoch sollte ich erst mit Beginn meines Studiums zum Reiten kommen. Nach kurzer Zeit im klassischen Abteilungsreiten wechselte ich zufällig ins Westernlager, wo ich mich noch heute Zuhause fühle. Turniere gab es zwar auch in meinem Leben, jedoch hatte ich im Gelände mit Freunden immer den meisten Spaß.
In der VFD habe ich 2023 mit den Vorstufen der Ausbildung zur Geländerittführerin begonnen. Dieses Jahr stehen die Prüfungen für Pferdekunde I und Geländereiter auf dem Plan.
Wer ist dein Pferd?
Cooper ist ein jetzt vierjähriger Paint Horse Wallach, den ich nach dem Tod meines Pferdes vor zwei Jahren als zweijährigen Hengst kaufte. Das war in dieser Form nicht wirklich geplant, aber der kleine Mann schlug wie eine Bombe in mein Herz ein und ich freue mich sehr, ihn gefunden zu haben.
Warum hast du dich für ein Jungpferd entschieden?
Weil es preisgünstiger als ein ausgebildetes Reitpferd war. Zumindest im ersten Moment! Cooper habe ich mir eher zufällig angeschaut und dann kam der Gedanke, dass ein Jungpferd, mit dem ich zusammen wachsen kann, bevor es ans Reiten geht, auch seine Vorteile hat. Durch meine beiden vorherigen Pferde, die ebenfalls sehr jung waren, greife ich auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurück.
Wie ist der aktuelle Ausbildungsstand deines Pferdes (April 2024)?
Wir machen derzeit viel Bodenarbeit, in die auch kleine Trail-Elemente einfließen, Gelassenheitstraining und Ausdauertraining als Handpferd im Gelände. Unser Hauptaugenmerk liegt auf Balance und Kraft, welche Cooper jetzt zur Vorbereitung aufs Reiten erarbeitet.
In den nächsten Teilen dieser Reihe möchten wir euch die Arbeit der drei Teams näher vorstellen. Falls ihr bereits jetzt Fragen zu alldem habt, schreibt uns gern eine Mail an schrift@vfd-sachsen-anhalt.de